„Als Kind war‘s einfach scheiß egal was man ass.“
Könnt Ihr Euch noch an Eure Schulzeit Tage erinnern? Nachmittags nach der Schule zu Hause angekommen und das gut duftende Basler Brot mit einer dicken Schicht Butter und Salami selbst zu bereiten. Meine Mama war übrigens berühmt für Ihre Pausenbrote (ich hab sie immer mit anderen Kinder getauscht gegen fertig Chips Packungen…Sorry Mami)
Dazu natürlich ein selbst gemachter Kakao Drink, Vollfett Milch mit der lustigen rotgefleckten Kuh auf der Packung. Einer meiner zu 9 von 10 Wünsche was ich früher mochte, war Käse und Brot. Ein Highlight zum Abendessen war für mich die Barilla Spaghetti oder eine Dose Ravioli.
Ich habe mir bis zu meinem 16. Lebensjahr über mein Essverhalten keine Gedanken gemacht . Manchmal hätte ich mir gewünscht, man hätte mich nach dem dritten Teller gefragt, ob ich wirklich noch Hunger habe….Aber das ist eine andere Geschichte. Ich war nie vollschlank aber auch nie wirklich gesundheitlich übergewichtig. Auf den Punkt gebracht, war ich ein ganz normales Kind dass Freude am Essen hatte.
Wenn ich mir aber heute anschaue wie unsere Jugend, ja sogar Kinder sich verrückt machen lassen, was Ihr Essverhalten anbelangt, trifft es mich. Mit 11 Jahren an eine Diät zu denken oder sich ständig Gedanken um die Figur zu machen, ist heutzutage normal. Kein Wunder bei dieser Gesellschaft. Viele merken es gar nicht, aber sie fördern das einseitige Schubladen denken… Es wird kaum Raum gelassen für eigene Erfahrungen und Gedanken.
Das fängt mit Sätzen an „Fleisch ist giftig“ „Milch macht dick krank“ und „Rohkost ist voller Pestizide“ Jetzt mal im Ernst? Hackt es eigentlich noch? Ich rede nicht nur von der Industrie, die übrigens das Gegenteil propagiert mit Werbeslogan wie „Kellogs das gesunde Frühstück“. Auch wir, die Generation Sozial Media tragen uns Beitrag dazu.
Alles was wir von uns geben, vermitteln wir, unbewusst oder bewusst eine Messages. Ich bin so dankbar, gab es zu meiner Zeit kein Instagram, Facebook oder deren gleichen. Als Kind war es einfach scheiß egal was man ass. Mir wäre im Leben nie in den Sinn gekommen Kalorien zu zählen oder zu gucken wo überall Zucker darin steckt.
Als Ernährungsberaterin ist Ernährung der Hauptfokus meiner Aufgaben, ganz klar. Aber mal ehrlich, um Ernährung geht es doch schon lange nicht mehr. Viele haben schon längst aufgehört einfach aus dem Bauch raus zu essen. Ja, das meine ich wortwörtlich. Das fängt schon damit an, Etiketten zu studieren und sich Sorgen und Gedanken zu machen wie unnatürlich wohl dieses Convenience Produkt ist. Alles wird genau unter die Lupe genommen, es wird analysiert, diskutiert, verpönt, verherrlicht und verachtet. Schon mal daran gedacht, dass vielleicht genau DAS ausschlaggebend ist, was uns ungesund macht? Ungesund im Sinne „brainfuck“ lässt grüssen.
Vorneweg, ich bin nicht gegen Aufklärung im Gegenteil, sonst wäre ich im falschen Business. Es ist wie in allem, das Maß ist entscheidend. Ganz klar, ist nicht auszuschließen sich um Gesundheit und Wohl Gedanken zu machen. Wer unglücklich ist, gar krank, sollte mehr denn je sich aktiv damit auseinandersetzen. Präventiv wäre noch besser. Wo fängt der Spaß an, und wo hört das ganze mit einer Sekte artigen Verhalten auf? Wer eine Facebook Gruppe gründet, mit Philosophie XY ist schon ziemlich nah dran.
Für meinen Teil habe ich beschlossen, alles auszuprobieren und mich nicht festzulegen. Ich stehe einfach schlicht nicht auf religiöse Verhalten. Ich kann und will auch nicht Verantwortung tragen, gegenüber Dinge, die mir nicht zustehen in gut oder schlecht zu kategorisieren. Meine Empfehlung, immer alles selbst ausprobieren.
In diesem Sinne macht Euch nicht verrückt und lasst Euch nicht „brainfucken“ .